Mikroplastik in der Waschmaschine reduzieren

Mikroplastik in der Waschmaschine reduzieren

Bei jedem Waschgang in der heimischen Waschmaschine geraten Fasern aus den Textilien in das Abwasser. Wenngleich natürliche Stofffasern biologisch abbaubar sind, stellen synthetische Fasern in Form von Mikroplastik eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Erfahre worauf du achten kannst, um der Entstehung von Mikroplastik beim Wäsche Waschen in der Waschmaschine bestmöglich vorzubeugen.   

Wäsche waschen fördert Entstehung von Mikroplastik

Auch wenn Mikroplastikpartikel, die in die natürlichen Ökosysteme gelangen, zu einem großen Teil von Reifen, Fahrbahnen und Baustellenabfällen stammen, produziert jeder Privathaushalt, in dem sich eine Waschmaschine befindet, eine nicht unerhebliche Menge Mikroplastik. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik stellt Wäsche waschen sogar die 10. größte Quelle zur Entstehung von Mikroplastik dar. Demnach soll allein das Wäsche Waschen jährlich durchschnittlich 66 Gramm Mikroplastik pro Kopf hervorbringen.

Bei jedem Waschgang werden durch mechanische Einwirkungen wie das Schleudern kleinste Stofffasern, die zwischen 0,012 und 0,018 Millimeter dünn sind, aus den Textilien gelöst und in das Abwasser gepumpt. Die Fasern, die sich aus natürlichen Stoffen wie z.B. Baumwolle ablösen, werden mit der Zeit biologisch abgebaut. Rückstände, die sich aus synthetischen Stoffen lösen, stellen jedoch ein schwerwiegendes Problem dar. Als Mikroplastik gelangen die Kunstfasern über das Abwasser in Flüsse, Seen oder in das Meer. Weil sich synthetische Fasern nicht zersetzen, werden sie in den Ökosystemen beispielsweise von Schalentieren und Fischen über die Nahrung aufgenommen und können auf diesem Weg auch Teil der menschlichen Ernährung werden.

Polyester verliert besonders viele Fasern

Weil Textilien aus synthetischen Stoffen in der Herstellung günstig sind, wenig knittern und besonders schnell trocknen, ist ein allgemeiner Trend bei der Verarbeitung von Polyester und anderen künstlich hergestellten Fasern wie Lycra, Nylon, Polyacryl oder Acetat in der Textilbranche zu beobachten. Inzwischen enthalten über 60% aller Textilien Polyester. Die vermehrte Verwendung von Kunstfasern in der Bekleidungs- und Textilindustrie führt zu einer gesteigerten Freisetzung von Kunstfasern beim Wäsche Waschen und der daraus resultierenden Umweltbelastung durch Plastik.

Übrigens: Fleece-Pullover aus Polyester gehören zu den Textilien, die in der Waschmaschine die meisten Fasern verlieren. Pro Waschgang lösen sich bis zu 1.900 Kunstfasern!

6 Tipps: Weniger Mikroplastik beim Wäsche waschen

1. Auf Weichspüler verzichten

Weichspüler ist für die eigentliche Reinigung von Textilien nicht erforderlich. Weil handelsüblicher Weichspüler einerseits häufig Mikroplastik enthält und andererseits synthetische Stoffe wie Polyester angreift und somit das Lösen der Kunstfasern fördert, solltest du am besten vollkommen auf den Waschzusatz verzichten. Greif stattdessen einfach auf weißen Haushaltsessig zurück. Genau wie Weichspüler sorgt Essig für weiche Wäsche und neutralisiert unangenehme Gerüche.

2. Niedrige Waschtemperatur wählen

Die Kunststofffasern lösen sich vermehrt bei Temperaturen ab 60 Grad aus den Textilien. Aus diesem Grund ist es ratsam, synthetische Stoffe bei unter 60 Grad zu waschen. Nutzte am besten das Umweltprogramm bei deiner Waschmaschine. Das Waschprogramm dauert zwar deutlich länger, weil jedoch die Waschtemperatur geringer ist, werden weniger Synthetikfasern gelöst. Außerdem senkst du gleichzeitig denWasser- und Stromverbrauch beim Waschen.

3. Schleuderzahl reduzieren

Mechanische Einwirkungen wie das Schleudern der Wäsche in der Waschmaschine schwächen die Faserstruktur von Textilien erheblich. Je höher die Anzahl der Umdrehungen pro Minute, desto mehr Fasern lösen sich. Zum Schutz der Textilien bietet es sich an die Schleuderzahl zu reduzieren und keine harten Gegenstände wie Schuhe zusammen mit deiner Wäsche aus Polyester waschen.

4. Kauf synthetischer Textilien minimieren

Aufgrund der Tatsache, dass Mikroplastik in der Waschmaschine in besonderem Maße durch das Waschen von synthetischen Stoffen verursacht wird, kannst du einer möglichen Umweltbelastung bereits durch den Kauf deiner Textilien vorbeugen. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder z.B. Hanf sind biologisch abbaubar und fördern somit nicht die Entstehung von Mikroplastik. Der Kauf von halbsynthetischen Fasern, die ähnliche Eigenschaften auf wie Kunststofffasern aufweisen, kann einen Kompromiss darstellen.

Übrigens: Neue Textilien verlieren bei den ersten Wäschen besonders viele Fasern!

5. Waschbeutel gegen Mikroplastik verwenden

Speziell entwickelte Waschbeutel, die sowohl für die Hand- als auch Maschinenwäsche geeignet sind, sollen nach Herstellerangaben 99% der Kunststofffasern aus dem Waschwasser sammeln und dazu beitragen, dass Bekleidung aus synthetischen Stoffen beim Waschen weniger Mikroplastik an die Umwelt abgibt. Nach jedem Waschgang können die im Waschbeutel gesammelten Fasern von der Innenseite des Filtergewebes entnommen und ganz einfach über den Hausmüll entsorgt werden.

Übrigens: Auch der Einsatz von Filtern in Waschmaschinen verringert die Abgabe des Mikroplastiks durch die Waschmaschine!

6. Wäsche weniger häufig, aber richtig reinigen

Da jeder Waschgang die Struktur deiner Textilien angreift, Stofffasern löst und unter Umstände die Strahlkraft der Farben sowie die Passform deiner Kleidungsstücke beeinträchtigt, solltest du deine Wäsche nur waschen, wenn es tatsächlich notwendig ist. Einerseits werden Textilien oft zu früh gewaschen, obwohl die Textilien gelüftet oder Flecken manuell entfernt werden könnten. Andererseits wird die Wäsche zu Hause oft nicht korrekt gewaschen, sodass sich unangenehme Gerüche und Schmutz in den Textilien festsetzen. Statt die Häufigkeit des Waschens zu erhöhen, kann es ratsam sein, die entsprechenden Textilien in einer Textilreinigung reinigen zu lassen. Hier wird deine Wäsche besonders schonend behandelt und wirklich vollständig gereinigt. Die professionelle Reinigung verlängert langfristig die Haltbarkeit deiner Textilien und verschafft dir deutlich mehr Zeit bis zur nächsten Wäsche in der eigenen Waschmaschine.

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